Andacht für Mai 2023

Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag. Sprüche 3,27

„Jeder ist sich selbst der Nächste (Bedürftige).“ - Eigentlich egoistisch, aber manchmal eben auch wahr. Wer ist für mich gerade der/die Bedürftige? Die Freundin, die einen Kaffee trinken will, oder ich, die unbedingt in die Badewanne will? Die Nachbarin, die darum bittet, doch mal wieder vorbeizukommen, weil sie oft einsam ist, oder ich, die endlich mal den Nachmittag für die Gartenarbeit nutzen will? Kaffee geht auch nach der Wanne. Der Plausch auch bei Regenwetter. Oder?
Es ist manchmal schwer sich klarzumachen, welchem Bedürftigen ich jetzt etwas Gutes tun kann. Als Christen werden wir dazu aufgefordert, Gutes zu tun, wo wir es vermögen. Auch Jesus gab, wo er es konnte: Ein gutes Wort, eine heilende Hand, ein bisschen Zeit.

Doch auch er war nicht immer ansprechbar. Er entschied selbst, wann und ob er zu den Leuten kam. Stahl sich auch einmal weg von der Masse mit seinen Freunden auf ein Boot, um sich selbst eine Pause zu gönnen. Wenn ich kann, helfe ich. Auch mir selbst. Das sagt mir der Monatsspruch. Das zeigt mir Gott. Und das ist etwas Gutes. Für mich.

 

Ihre Pfarrerin Denise Hagemann